Über unsere Technik

ESRS 1

Unsere Technik zur Energieerzeugung

Derzeit betreiben wir zwei Anlagen im Energiepark Dieselstraße, die in den Gültigkeitsbereich des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz fallen: die Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage und das Heizkraftwerk. Darüber hinaus betreiben wir Energieanlagen im gesamten Bundesgebiet.

Im untenstehenden PDF-Downloadbereich finden Sie weitere Zahlen, Daten und Fakten zur EVH und ihren Erzeugungsanlagen.

Solarthermie

Bei einer Solarthermie-Anlage wird die Sonnenenergie genutzt, um regenerativ Wärme zu produzieren. Thermie ist altgriechisch und heißt „Wärme“. Möglich wird das mit Hilfe von Sonnenkollektoren auf unserer Freifläche in Halle-Trotha. Diese Wärme wird seit Oktober 2019 erzeugt und ins hallesche Fernwärmenetz eingespeist.

Photovoltaik

Das Portfolio an EVH eigenen Photovoltaik-Anlagen bzw. zusammen mit Partnern in unseren EGE-Gesellschaften und damit unsere Erfahrungen als Errichter und Betreiber in Halle (Saale) sowie dem Bundesgebiet wächst stetig. Die installierte Leistung der EGE Freiflächen- und Aufdachanlagen liegt derzeit bei 140,1 Megawatt-Peak. Mit diesen Anlagen wurden im Jahr 2024 insgesamt 119.118 Megawattstunden Solarstrom erzeugt. Dabei deckt unser Solarpark „Phönix“, der auf der ehemaligen Aschedeponie im Norden von Halle (Saale) errichtet wurde, mit seinen 32.200 Modulen zum Beispiel den Verbrauch von rund 3.000 Haushalten.

Informationen zu unseren PV-Freiflächenanlagen finden Sie hier.

Mit Kompetenz und Weitsicht voran
Wir sind der Partner in Sachen Energie. Unsere Unternehmensgeschichte beginnt bereits in den 1920er Jahren. Seit nunmehr 100 Jahren gehen wir nicht nur mit der technischen Entwicklung mit, sondern treiben sie voran. Unser Ziel ist und bleibt die sichere und bezahlbare Versorgung der Stadt Halle (Saale) mit Strom und Wärme. Unser Anlagenportfolio ist so vielfältig wie wir selbst und entwickelt sich aktuell hin zu einer klimaneutralen Zukunft. Neben den in unserer Projektgesellschaft (EGE-P) entwickelten, über ganz Deutschland verteilten, Photovoltaik-Anlagen und Windkraftbeteiligungen, liegt unser hauptsächlicher Wirkbereich als kommunaler Energieversorger in unserer Heimatstadt. Neben Planung, Bau und Betrieb unserer vielen kleinen und mittelgroßen Anlagen sowie die unserer Kundinnen und Kunden, liegt uns unsere Kraftwerkstechnik und -weiterentwicklung am Herzen.

 

Energiepark Dieselstraße

Der EVH-Standort Dieselstraße entstand 1972 und hat sich seither immer weiterentwickelt, mittlerweile hin zu einem hocheffizienten Energiepark. In den letzten Jahren wurden dort umfangreiche Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten abgeschlossen. So wurde beispielsweise ein neuer Kraftwerksblock gebaut, Wärmepumpen nachgerüstet, eine Power-to-Heat-Anlage errichtet und unser zweiter großer Wärmespeicher erbaut. Dieser Wärmespeicher, den wir Energie- und Zukunftsspeicher nennen, hat diverse Vorteile. Aufgrund seiner Größe kann ein kompletter Kraftwerksblock beispielsweise auch einmal zwei Tage durchgehend abgestellt werden. Das kann bei stark schwankenden Strompreisen am Markt wirtschaftlich durchaus sinnvoll sein bei konstanter Versorgungssicherheit.

Generell lässt sich die Energieerzeugung somit flexibler organisieren, was positive Effekte auf die Stabilität im Stromnetz hat. Letztendlich erwarten wir doch alle, dass unabhängig davon, wie stark der Wind weht oder die Sonne scheint, Energie immer so verfügbar ist, wie wir sie brauchen.

Power-to-Heat Anlage

Die Power-to-Heat Anlage ist eine effiziente Lösung für die Nutzung des Überschussstroms. Denn eine große Herausforderung stellt die schwankende Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien dar. Wenn zum Beispiel Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen mehr Strom erzeugen als ins Netz eingespeist werden kann, werden diese Anlagen normalerweise abgeschaltet. Die Power-to-Heat Anlage wandelt diesen überschüssigen Strom in Wärme um und leitet das aufgeheizte Wasser in den angeschlossenen Energie- und Zukunftsspeicher.

Bei Bedarf wird die Wärme dann in das hallesche Fernwärmenetz unserer Kundinnen und Kunden verteilt. Dabei geht praktisch keine Energie verloren, da der Wirkungsgrad beeindruckende 99,9 Prozent beträgt.

Die Fertigstellung fand Ende 2023 statt und die feierliche Inbetriebnahme Anfang 2024.

 

Notfallplanung

Zur Minimierung bzw. Vermeidung von Störungen, Risiken und anderen negativen Folgen für Mensch und Umwelt wurden umfangreiche Maßnahmen realisiert. Die relevanten Standorte und Anlagen sind mit Netzersatzanlagen ausgestattet, die uns eine Stromversorgung wichtiger Verbraucher und Anlagenteile sichert, falls das allgemeine Stromnetz ausfallen sollte.

Alle Öl-Transformatoren, die sich in unserem Eigentum befinden, sind frei von polychlorierten Biphenylen (PCB). Dies sind giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen. In betrieblichen Regelungen zum Gewässerschutz und zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen sind präventiv wirkende Festlegungen getroffen. Die Verfahrensweisen bei eingetretenen Störungen in Anlagen, die eine Beeinträchtigung des Umweltmediums Grundwasser bzw. Oberflächengewässer nach sich ziehen könnten, sind umfassend beschrieben.

Es werden regelmäßig Brandschutzkontrollen und -unterweisungen sowie Übungen bezüglich des Verhaltens bei Alarm durchgeführt. Für unsere hochwassergefährdeten Objekte und Anlagen liegen detaillierte Anweisungen zum Vorgehen bei Hochwasser vor, die ein gefahrloses Außerbetriebnehmen der betreffenden Anlage und trotzdem Versorgungssicherheit gewährleisten. Die aus den für die Objekte und Anlagen durchgeführten Gefährdungsanalysen resultierenden Maßnahmen sind in Verfahrensanweisungen konkretisiert.

Die konsequente Realisierung von Unfallverhütungsmaßnahmen und kontinuierliche Sicherheitsarbeit in allen Unternehmensbereichen begründen ein hohes Niveau im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Über einen externen Katastrophenschutzbeauftragten besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Halle (Saale) zu diesem Thema.

Seit unserer Gründung traten keine Vorkommnisse auf, die einen Notfall verursachten.

PDF-Dokumente
Zahlen, Daten und Fakten der EVH.

Energiewende-Broschüre.

 

Unsere Technik im Verteilnetz

Seit unserer Ausgründung 2007 sind wir Betreiber des Strom-, Erdgas- und Fernwärmenetzes in Halle (Saale). Wir sind verantwortlich für Betrieb, Wartung und Ausbau der Netze. Darüber hinaus sind wir grundzuständiger Messstellenbetreiber im Netzgebiet Halle (Saale) und kümmern uns für die Stadt um die Stadtbeleuchtung.

Stromnetz

Das Stromnetz umfasst alle Leitungen von den Koppelpunkten zum vorgelagerten Netzbetreiber sowie den Erzeugungsanlagen im eigenen Netz zu den Kundinnen und Kunden in Halle (Saale). Es gibt Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze. Hochspannungsnetze führen eine Spannung von 110.000 Volt, Mittelspannungsnetze eine Spannung von 20.000 / 15.000 Volt. Die Niederspannungsnetze dienen vorwiegend zur Versorgung der Privathaushalte und haben eine Spannung von 400 Volt. Wir ermöglichen auch die Versorgung mit Baustrom.

In den vergangenen Jahren wurde viel in die Erneuerung des Stromnetzes investiert: Das Versorgungsnetz des Stadtgebietes Halle (Saale) wird durch acht Umspannwerke gespeist, die in den vergangenen Jahren teilsaniert bzw. komplett ertüchtigt worden. Aber auch die Schalthäuser wurden modernisiert und erneuert. Alle Umspannwerke und Schalthäuser sind fernwirktechnisch erschlossen. Außerdem wurde eine große Anzahl Trafostationen neu gebaut bzw. ertüchtigt. Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit unserer Kundinnen und Kunden erfolgte die Verlegung von mehreren hundert Kilometern Mittelspannungskabel.

In unserem Netzgebiet ist die EVH, im Sinn des EnWG § 36 (3), Grundversorger für die Belieferung mit Strom (aktualisiert am 30.06.2024).

Erdgasnetz

Unser Gasverteilnetz beinhaltet alle Anlagen und Netze von den Netzkopplungspunkten des vorgelagerten Netzbetreibers bis zu den Kundinnen und Kunden. Zur Versorgung der Verbrauchenden innerhalb der Stadt Halle (Saale) wird ein Orts-Transportnetz im Hochdruck-Bereich (>1bar) und ein Orts-Verteilnetz im Niederdruck-Bereich (<100mbar) betrieben. Gasdruckregelanlagen dienen dabei zur Minderung des Druckniveaus.

Durch eine Modernisierung unseres örtlichen Gasverteilnetzes in den vergangenen Jahrzehnten konnten störungs- und leckagebehaftete Graugussleitungen ausgewechselt werden.

Mit diesen Erneuerungen und weiteren strategischen Netzoptimierungsmaßnahmen zeigen wir, dass wir die Leitsätze Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit konsequent und kontinuierlich umsetzen.

In unserem Netzgebiet ist die EVH, im Sinn des EnWG § 36 (3), Grundversorger für die Belieferung mit Gas (aktualisiert am 30.06.2024).

Fernwärmenetz

In Halle (Saale) erfolgt die Erzeugung von Fernwärme in den Energieparks Dieselstraße und Trotha im Prozess der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung, also der gleichzeitigen Produktion von Strom und Wärme. Von dort kommt sie bequem und sicher per sichtbarer bzw. unterirdisch verlegter Rohrleitungen bis zur Kundin oder zum Kunden. Das Fernwärmesystem ist im Eigentum der EVH, wird jedoch durch uns betrieben.

Stadtbeleuchtung

Sieben Mitarbeitende sind für die Straßenbeleuchtung zuständig. Sie kontrollieren und pflegen mehr als 23.200 Leuchten, angefangen von den Spezialanfertigungen beispielsweise an der Hochstraße bis zur Parkleuchte. Hoch hinaus kommen die Fachleute mit ihren drei Steigern, die sie immerhin 22 Meter in die Lüfte erheben können.

Die Leuchten gehören der Stadt Halle (Saale), werden aber vom Straßenbeleuchtungsteam gewartet.

Elektromagnetische Verträglichkeit

Wir betreiben im Sinne der 26. Bundesimmissionsschutzverordung (26. BImSchV) Niederfrequenzanlagen und zeigen gemäß § 7 dieser BImSchV dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt die Inbetriebnahme oder die Durchführung einer wesentlichen Änderung an. Alle Anlagen erfüllen die Anforderungen des Anhanges 2 der 26. BImSchV.

Notfallvorsorge

Die konsequente Realisierung von Unfallverhütungsmaßnahmen und eine kontinuierliche Sicherheitsarbeit in allen Tätigkeitsbereichen begründen ein hohes Niveau im Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Zur Minimierung bzw. Vermeidung von Störungen, Risiken und anderen negativen Folgen für die Umwelt wurden bei uns umfangreiche Maßnahmen realisiert, die in der Katastrophenschutzordnung, der Hochwasserschutzordnung und dem Investitions- / Instandhaltungsplan verbindlich festgehalten sind. Darüber hinaus kontrollieren Katastrophenschutz- und Brandschutzbeauftragte regelmäßig unsere betriebenen Objekte und organisieren Brandschutz- und Katastrophenschutzübungen. Regelmäßig werden unsere Mitarbeitenden unterwiesen.

PDF-Dokumente
Zahlen, Daten und Fakten – Das Verteilnetz.

Energiewende-Broschüre.

Die Technik der KWT zur Energieerzeugung

1924 entstand an den Ufern der Saale, in Halle-Trotha, ein Elektrizitätswerk. In den 100 Jahren, die seither vergangen sind, hat sich der Standort kontinuierlich und entsprechend dem Stand der Technik hin zu einem modernen Energiepark entwickelt.

Aktuell stehen wir vor der Aufgabe bei gleichbleibender Qualität und Versorgungssicherheit den Sprung hin zur Klimaneutralität zu planen und noch vor 2045 auch umzusetzen. Diese Herausforderung stellen wir uns mit vollster Hingabe.

Die Entwicklung der KWT

1924 wurde in Halle-Trotha ein Elektrizitätswerk gebaut, welches mit Braunkohle befeuert und dem Wasser aus der Saale gekühlt wurde.

1969 wurde das Kraftwerk zur Versorgung von Halle-Neustadt als großtechnische Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK-Anlage) umgestaltet.

1994 ist ein neues Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung errichtet worden. Dieses besteht aus einer Gas-und-Dampfturbinen-Anlage (GuD-Anlage) mit Abhitzekessel und drei Spitzendampferzeugern. Der Abhitzekessel nutzt die Gasturbinenabwärme, damit diese nicht ungenutzt in die Atmosphäre abgegeben werden muss. Die Spitzendampferzeuger werden, wie die Gasturbine, mit Erdgas befeuert.

2012 wurde die Gasturbinenanlage nach Ablauf der maximalen Betriebsstundenanzahl modernisiert.

2020/21 folgten dann, entsprechend dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz, die jüngsten Modernisierungen und Erweiterungen am Standort, um wiederrum die Effizienz und den Brennstoffnutzungsgrad zu erhöhen.

Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes hat die Bundesregierung die Klimaschutzvorgaben verschärft und das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 verankert. Die KWT und EVH möchten dieses Ziel bereits bis 2040 erreichen. Daher wurde die Vision 2040 formuliert.

Teil der Energiewende

Die KWT ist ein wichtiger Akteur der Energiewende. Die weitere Effizienzsteigerung und die Ablöse von Erdgas als Energieträger sind die wesentlichen Punkte auf dem Weg zu einer klimaneutralen Produktion von Strom und Wärme für die Stadt Halle (Saale), bei gleichbleibender Qualität und Sicherheit.

Alle Maßnahmen zu diesem Thema können Sie jederzeit aktuell mitverfolgen unter klimaschutz-halle.de.

PDF-Dokumente
Zahlen, Daten und Fakten der KWT.

Energiewende-Broschüre.